#Ostermarsch #Fürstenfeldbruck 2023
Klaus M... als Versammlungsleiter trug der 71-jährige Münchner am Ostermontag die Verantwortung für die rund 45 Teilnehmer der Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung (BIFA) sowie vom Sozialforum Amper einberufenen Friedenswanderung.
... dass er selbst sowie einer der Demonstranten unbefugt das Gelände der Brucker Firma ESG, die im Rüstungsbereich als Elektronik-Zulieferer tätig ist, betreten hatte. Zudem sollen die Demonstranten mit dem Schwenken von Fahnen den Verkehr behindert haben.
Obwohl die Bemühungen um eine außergerichtliche Regelung Tage vor der Verhandlung gescheitert waren, ... Seit rund 15 Jahren organisiere der ehemalige Softwareentwickler Friedens-demonstrationen in der Größenordnung von bis zu 1500 Teilnehmer und hatte bisher immer ein gutes Einvernehmen mit den Beamten.
Zunächst sei der am Geschwister-Scholl-Platz gestartete Marsch unter dem Motto „Abrüsten statt Aufrüsten“ durchaus friedlich verlaufen, sagt ein Polizist im Zeugenstand. Erst vor dem ESG-Gelände wurde der zumeist von Demonstranten älterer Semester besuchte Protest etwas unruhiger.
Eine Zwischenkundgebung vor dem ESG-Gelände hatte die Neugier eines 87-jährigen Demonstranten aus Starnberg geweckt: „Es wurde vorgetragen, dass hinter dem großen verspiegelten Fenster der ESG ein Flugzeug ist“, erklärte
Zeuge Klaus B. und räumt ein: „Deshalb bin ich darauf zugegangen.“
... Die Polizei schritt ein. „Ich musste den Angeklagten etwas schieben – er hat sich etwas gewehrt“, berichtet der Polizist.
Beim anschließenden Marsch Richtung Amper sollen die Teilnehmer mit dem Schwenken ihrer weißen Fahnen Autos behindert haben. „Die Situation war ausgelassen, der Bürgersteig gut gefüllt, es fuhren so rund acht Autos durch“,
schildert der Polizist. „Es war praktisch kein Verkehr am Ostermontag“, hielt B. dagegen.
Der Firma ESG, die im Vorfeld von der Polizei über die Demo informiert wurde, entstand keinerlei Schaden. „Ich war mit Mitarbeitern im Haus verteilt und auch der Verfassungsschutz München wurde eingeschaltet. Die Polizei hatte das extrem gut unter Kontrolle – es war eine friedliche Demonstration“, sagt der Security-Manager der ESG vor Gericht.
Amtsrichter Johann Steigmayer konnte sich angesichts der doch recht harmlosen Geschehnisse nicht zu einer Verurteilung durchringen: „Es war eine friedliche Demonstration und es ist Sinn einer Demonstration, Aufmerksamkeit zu erringen.“ Zudem gehe aus den Anordnungen Landratsamtes nicht hervor, dass das ESG-Gelände nicht betreten werden durfte.
Das Verfahren gegen M. wurde ohne Auflagen eingestellt. Ein Freispruch wäre noch günstiger gewesen, ... (Nilda Frangos) Original: https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/rentner-gegen-ruestung-protest-mit-folgen-fuerstenfeldbruck-93096773.html