April ist der #AutismAwarenessMonth bzw #AutismAcceptanceMonth . Leider gibt es oft das Vorurteil, jemand könne nicht #Autist sein, weil er /sie arbeitet, sprechen kann, studiert hat, #Kinder / #Familie hat. Oder alle Autisten seien mathematisch begabt, orientierungslos im Freien, empathielos, ordentlich. Vergesst es. #Autismus ist ein #Spektrum. Fragt einfach Personen, die #ActuallyAutistic sind, was das für sie bedeutet und wie es sich anfühlt. Ihr werdet staunen.
#Autismus kann so sein:
Auch wenn das Gelände, durch das du die letzten 2 Stunden gegangen bist, dir völlig unbekannt war: Du findest ohne Hilfsmittel zu 99,8% den Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Wobei du Karten und Pläne faszinierend findest. Vielleicht kennst du sogar alle Haltestellen einer Buslinie auswendig, bevor du zum ersten Mal mit ihr fährst.
Auch weil es dir hilft, dich zu fokussieren, weil ÖPNV aufgrund der Reizüberflutung schwierig sein kann. #ActuallyAutistic
@nerdfall
Hihi, den Trait hab ich auch. Brieftauben-Skill.
@confusius Das klingt niedlich! Merke ich mir.
@nerdfall ich bin ja undiagnostiziert unterwegs & bis vor knapp 2 Jahren gar nicht erst auf die Idee gekommen, dass ich (wirklich) betroffen sein könnte.
Und dann lese ich Threads wie diesen hier & finde mich in quasi jedem Post so sehr wieder, dass es fast ein bisschen weh tut.
Ich weiß nicht, ob ich mir in meinem fortgeschrittenen Alter noch ne Diagnose besorge, weil n SbA von 100% hab ich eh schon aus anderen Gründen.
Andererseits könnte ich dann mal offiziell...
Es ist kompliziert.
@Seitansbraten Der Thread ist auch eine Zusammenfassung von Erlebnissen verschiedener Menschen im Spektrum (diagnostiziert und ohne offizielle Diagnose). Ich wollte niemandem damit wehtun, es ging mir eigentlich nur um mehr Verständnis und Aufklärung.
@nerdfall hast du gar nicht und ich hab deine Intention schon verstanden. Aber in quasi jedem Post war mindestens ein Punkt, der voll auf mich zutrifft, deswegen hab ich so reagiert.
Die unterschiedlichen Ausprägungen auf dem Spektrum darzustellen find ich sehr gut und wichtig :)
@nerdfall #Autismus kann aber auch so sein: Du schaffst es, Dich selbst auf einer schnurgeraden Straße noch zu verlaufen. Karten lesen ist 'ne Katastrophe, es scheint nie zu stimmen (OK, ist bei mir mittlerweile besser geworden). Vor allem, weil immer genau da, wo Straßenschilder weiterhelfen würden, einfach mal keine sind. Links und rechts spontan auseinanderzuhalten, ist ein Problem. Und wenn es Nacht ist, sieht alles wieder ganz anders aus.
@atarifrosch @nerdfall ohhhh ich hab noch nie dran gedacht dass meine Orientierungsprobleme Nacht vs. Tag was neurodiverses sein könnten
@atarifrosch @nerdfall au ja, das kenne ich! Und der Rückweg sieht auch total anders aus. Hilft mir gar nicht, dass ich den Weg vorher umgekehrt gefahren bin.
Aber mit der Zeit wird es tatsächlich besser. (Ichfinde nach Hause ).
@Beasley @atarifrosch @nerdfall
In „Die Autistinnen“ von Clara Törnvall werden Orientierungssinn und -probleme als autypisch (autistisch-typisch) genannt. Als ein ‚Kann‘, kein ‚Muss‘. Vorher hatte ich da nie drüber nachgedacht, aber bei mir ist es stark so. Bin nur dank Karten und Navi nicht total verloren im öffentlichen Raum.
@sofasophia @atarifrosch @nerdfall ich dachte immer, ich sei bloß schusselig. Oder habe einen schlechten Orientierungssinn.
Naja, in meinem Alter ist es mittlerweile auch egal .
@Beasley @atarifrosch @nerdfall
Na ja, nicht vergessen dürfen wir, dass jede*r Autistyt ja anders ist. Manches gehört fix dazu zum Autistysein, aber auch da geht es ja in beide Richtungen wie zum Beispiel hypo- oder hypersensibel. Die Bandbreite ist groß.
@sofasophia @atarifrosch @nerdfall das kann ich mir gut vorstellen (deswegen wahrscheinlich das Wort "Spektrum " als Begleiter).
Ich finde es schon spannend, welche Verhaltensweisen (die ich zum Teil auch habe) als eher autistisch gelten.
Aber ob ich nun autistisch bin oder nicht, ist mir gar nicht so wichtig. Ich bin schon so lange so, hab mich an mich gewöhnt. Und jede Menge Leute, denen man begegnet, sind auch etwas ungewöhnlich. Gut so. Das Leben ist bunt und prall.
@atarifrosch @nerdfall Ich zum Beispiel finde mich im Wald 1000% zurecht, während ich in der Stadt absolut überfordert bin. Sobald das kleinste bisschen Zivilisation ins Sichtfeld kommt, checke ich Null wo ich bin oder hin muss. Es tut aber unendlich gut, die Erfahrung zu machen, dass Orientierung etwas ist, was im Inneren sehr gut funktioniert und nur durch Reizüberflutung blockiert wird.
Das ist mein Partner: @atarifrosch Ohne am Navi zu kleben im unbekannten Gelände Katastrophe. Er verwechselt auch oft rechts und Links. Musste ihn auch schon öfter fernnavigieren.
Da bin ich wie du: @nerdfall Ich weiß meistens in welcher Himmelsrichtung ich gestartet bin. Kann mich so Orientieren. Schaffe es mittlerweile, links und Rechts auseinander halten.
Ich komme so gut wie immer irgendwie an, mein Schatzi dagegen bleibt schon mal hängen.
Ich weiß, dass ich ein mäßiges Zeitgefühl habe, bin deshalb eher vorsichtiger. Er verschätzt sich auch oft, aber da er keinen Puffer eingeplant hat, bleibt er hängen, kommt in Zeitnot, etc.
@elischeva @nerdfall Mein Vater schaffte es sogar, sich mit Navi zu verfahren in der Stadt, in der er seit > 30 Jahren lebte. Als ich das miterlebte, war mir klar, woher meine Orientierungsprobleme kommen.
Da er auch in Gesellschaft und mit Smalltalk Probleme hatte und sich lieber allein beschäftigte, gehe ich davon aus, daß er ebenfalls Autist gewesen war.