Rechtsgerichtetes Denken speist sich vor allem aus der Sehnsucht nach einer "guten alten Zeit". Viele Menschen - auch progressiv denkende - werden zugeben, dass auch sie so was kennen. Dass sie sich an eine stärkere familiäre Gemeinschaft, an eine fröhlich zufriedenere Nachbarschaft tief in der Kindheit zurückerinnern. Dabei vergessen wir natürlich gerne, dass wir alle die Vergangenheit - von traumatischen Ereignissen abgesehen - verklären. Und selbst wenn einiges davon sich sogar messbar nachweisen lässt - stärkere Gemeinschaft, mehr fröhliche Menschen: Es gab immer Kehrseiten. Die Gemeinschaft bedeutete meist auch mehr Enge und mehr Zwänge. Und Fröhlichkeit, die auf Wegschauen und Ignorieren basierte, wurde irgendwann entlarvt und verwandelte sich in stilles Leid.
Dennoch wird gerade wieder stark versucht, die "gute alte Zeit" auf Gedeih und Verderb wiederherzustellen. Das rechtsgerichtete Denken und seine Sehnsucht spiegelt sich dabei nicht nur in Wahlprogrammen rechter Parteien wider. Es gibt auch Menschen, die bereits versuchen, so zu leben, als wäre die "gute alte Zeit" wieder da. #Tradwifes sind so welche:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Was-den-Tradwife-Trend-so-gefaehrlich-macht-article25177716.html
Ein paar Dinge waren schon cool. ;)
- Mit R4/2CV nach Süden statt Ryanair
- Oben ohne oder splitternackt am See
- Ab 16 per Sie mit dem Lehrkörper
- Riesenauswahl an K-Gruppen
- keine Elterntaxis vor der Schule
- realexistierender Sozialismus nebenan
- Bonzen fuhren Bonzenautos
- Radfahren schaffte echte Kondition
- überschaubare Supermarktsortimente
- Parlamentsdebatten
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