Internationale Studie zeigt alarmierendes Ausmaß der illegalen Vogeljagd im Libanon: Biologen des Komitees gegen den Vogelmord haben in der renommierten Fachzeitschrift Oryx - The International Journal of Conservation eine Studie zur illegalen Vogeljagd im Libanon veröffentlicht. Für das Journal, das von der Cambridge University Press herausgegeben wird, haben wir mehr als 1.800 Trophäenfotos untersucht, die von libanesischen Jägern auf Social-Media-Plattformen veröffentlicht wurden. Insgesamt wurden dabei mehr als 29.000 geschossene Vögel aus 212 Arten identifiziert, von Schwalben und Mönchsgrasmücken bis hin zu Adlern und Geiern. Die Mehrzahl der veröffentlichten Trophäen waren Zugvögel, die nach libanesischem und internationalem Recht geschützt sind. Greifvögel (vor allem Wespenbussarde und Sperber) waren überproportional stark betroffen, aber auch andere Großvogelarten wie Störche, Pelikane und Kraniche werden oft stolz zur Schau gestellt. Um die Behörden und Naturschützer bei der Bekämpfung des Problems zu unterstützen, arbeitet das Komitee mit seinen libanesischen Partnerorganisationen SPNL und MESHC zusammen. Ein Kernelement ist dabei die Anti-Poaching Unit (APU), die in enger Zusammenarbeit mit den libanesischen Sicherheitskräften, der Armee und dem Geheimdienst Fälle illegaler Jagd dokumentiert und anzeigt. Im April und im September werden wir erneut eine Gruppe internationaler Expertinnen und Experten in den Libanon entsenden, um die APU bei der Dokumentation, Meldung und Aufklärung Wildtierkriminalität zu unterstützen.